19. März 2015
Mit dem Leipziger Oberbürgermeister unterwegs in Äthopien
Vom 9. bis 12. Februar 2015 beteiligte sich die Deutsche Zentralbücherei für Blinde sowie unser Förderverein an einer Delegationsreise des Leipziger Oberbürgermeisters in die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba, welche zugleich Partnerstadt von Leipzig ist.
Für uns fuhr Ludwig Henne mit. Das Programm der Reise war umfassend und für alle Beteiligten eine intensive Erfahrung. Die Tage waren von früh bis spät mit interessanten Treffen und Veranstaltungen gefüllt. So wurden uns am ersten Tag die gewaltigen Infrastrukturprojekte (Autobahn und Metro) vorgestellt, danach ging es zu einem Empfang des Bürgermeisters der Stadt Addis Abeba inklusiver einer beeindruckten Tanzshow sowie einer traditionellen Kaffeezeremonie. Am zweiten Tag war dann schon der Höhepunkt aus Sicht der DZB bzw. des Fördervereins: Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister besuchten wir die Menelik II Preparatory School, wo den dortigen SchülerInnen und LehrerInnen 28 taktile Reliefkarten Äthiopiens überreicht wurden. Diese Landkarten entstanden als Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Städtepartnerschaftsverein Leipzig – Addis Abeba e.V. sowie dem Leipziger Schiller Gymnasium. Die Karten produzierte die DZB. Rund zehn Prozent der Menelik Schule sind blind oder sehbehindert, werden jedoch von Anfang an in den Schulalltag eingebunden. In Extrastunden lernen sie die Brailleschrift lesen und schreiben und werden nach wenigen Monaten in den normalen Unterricht integriert. Diese gelebte Inklusion kann durchaus auch Vorbild für den Unterricht in Deutschland sein.
Weiterhin besuchte die Delegation den sich im Bau befindenden Zoo von Addis Abeba und nahm an mehreren Konzerten des Leipziger Jugendsinfonieorchesters, welches zeitgleich auf Äthiopientour war, teil. Nach Abreise des Leipziger Oberbürgermeisters war die Reise für Ludwig Henne jedoch noch nicht zu Ende. Nun besuchte er den Verein TOGETHER, der sich für blinde und sehbehinderte Menschen, vor allem junge Mütter, einsetzt. In einem gemeinsamen Workshop wurden Möglichkeiten für zukünftige Kooperationsprojekte diskutiert.