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23. September 2019

Workshop und Konzert mit dem Ensemble „Jazz aus Brno“

Am Samstag (21.09.2019) fand in der PopAkademie der Musikschule „Johann-Sebastian-Bach“ ein Workshop mit anschließendem Konzert statt. Ein Austausch über Jazz, Leidenschaft und den Fakt, als Musiker gedruckte Schwarzschrift-Noten nicht lesen zu können.

Matthias Leopold, Experte für Braille-Noten und tätig im Notenübertragungsdienst der DZB ist herzlich willkommen, beim Workshop in der PopAkademie, an diesem sonnigen Samstag. Simi Barazi, Sängerin und Organisatorin des Jazz-Projektes aus der Leipziger Partnerstadt Brno (deutsch: Brünn), steht auf der Bühne, neben ihr Ladislav Muroň (Flöte), Tomáš Vrtek (Piano), Antonin Vondruska (Kontrabasss) und Roman Kobiela (Schlagzeug), Musiker mit Leib und Seele, alle. Besonders ist, Ladislav hat noch eine Sehkraft von ca. 2 Prozent und Tomaš  ist von Geburt an blind.

Warum ein Workshop?

Es geht vor allem um Austausch. Welche Erfahrungen sammeln blinde und sehbehinderte Musiker in Tschechien, welche Schulen und Ausbildungsmöglichkeiten gibt es dort und wie kommen die Musiker in Tschechien an ihre Noten? Welche Möglichkeiten bietet die DZB mit dem Servicezentrum für Braille Musiknoten DaCapo?

Tomaš hat an der JAMU-Musikfakultät in Brno studiert. Gut ausgebildet und der Braille-Notenkunde mächtig, bedauert er, dass Jazz-Noten nur schwer zu bekommen sind. Deshalb musste er viele der Stücke auswendig lernen. Der kostenfreie Notenübertragungsdienst „MakeBraille“ lässt die Musiker aufhören. Ein Service, den es in Tschechien nicht gibt. DaCapo bietet eine Schnellübertragung an. Liegen die Musik-Noten in Schwarzdruck digital vor, können Braille-Noten direkt per Knopfdruck erzeugt werden. Schnell, einfach und direkt.

Ein wirklich spannender Austausch und wundervoll leidenschaftlicher Jazz!

Matthias Leopold wird sich freuen. Zwei weitere Musiker, die diesen Service nutzen. Außerdem danken wir Katja Roloff, die die Förderung der Veranstaltung durch den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond ermöglichte. Inklusive Musikveranstaltung, wie diese und die Förderung von Musikern, die gedruckte Noten nicht lesen können, ist Herzenssache von Matthias Leopold und seinem DaCapo-Notenservice. Vielleicht war diese Veranstaltung der Startschuss für eine engere Kooperation zwischen der Musikschule „Johann-Sebastian-Bach“ und der DZB?

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