Buchpatenschaften

Das Kinderbuch zum Grundgesetz gibt es jetzt in Brailleschrift und in Großdruck!

Grafik: Drei Kinder mit Sprechblasen "Unser Grundgesetz" und dem Text: Bücher für alle! Und ein Grundgesetz für Kinder inklusiv. Jetzt auch in Braille und Großdruck

Das Kinderbuch von Susanne und Matthias Strittmatter „Würde, Freiheit, Gleichheit – unser Grundgesetz. Artikel 1-13“ ist nun auch in Brailleschrift und in Großdruck lesbar! Die Übertragung im dzb lesen wurde vom Förderverein mit einer Kampagne unterstützt. Durch die Hilfe vieler Spenderinnen und Spender konnten wir das Buch kostenlos an über 30 Schulen in ganz Deutschland schicken. Viele blinde und sehbehinderte Kinder haben nun auch die Möglichkeit, das Grundgesetz „kinderleicht und sonnenklar“ mit vielen kindgerechten Beispielen zu entdecken. Danke an alle Freundinnen und Freunde, die sich für die Übertragung dieses Buch engagiert haben!

Hier erfahren Sie mehr!

Radio dzb lesen 2021 zum Download

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Rückblick 2020 & Ausblick

Hände lesen Brailleschrift

Trotzdem konnten wir helfen, Projekte im dzb lesen zu realisieren und zusammen mit dem ganzen Haus beweisen, dass wir unter allen Umständen für blinde, seh- und lesebehinderte Menschen da sind. Insofern war 2020 auch ein erfolgreiches Jahr. Wir blicken bestätigt und zuversichtlich auf die neuen Aufgaben im Jahr 2021!

„Die Welt ist undankbar, sagen viele.
Ich habe noch nicht gefunden, dass sie undankbar sei,
wenn man auf die rechte Art etwas für sie zu tun weiß”

Johann Wolfgang von Gotehe (1749 – 1832)

Was wir 2020 geschafft haben

Namen stehen für Haltung

Das traditionsreiche Haus DZB heißt seit Ende 2019 Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen). Die Bezeichnung steht inhaltlich für erweiterte Möglichkeiten – und Herausforderungen. Folgerichtig hat auch der Förderverein des Zentrums seinen Namen geändert. Zur Mitgliederversammlung im Herbst 2020 wurde der neue Name „Freunde des barrierefreien Lesens e.V.” beschlossen und dann amtlich bestätigt.

Unterstützte Veranstaltungen

Im Jahr 2020 fanden leider keine großen Publikumsveranstaltungen statt, die der Förderverein unterstützen konnte. Führungen für Kinder und Erwachsene fanden pandemiebedingt nur bis Mitte März statt. Durch uns angebotene Brailleschriftkurse konnten bis zum ersten Lockdown durchgeführt und Kurse nach dem Sommer mussten beendet werden.

Konferenzraum mit leeren Stühlen

Buch- und Notenpatenschaften

Mit neuem Schwung wurde das Unterstützerprojekt „Buch- und Notenpatenschaften“ angegangen und wir konnten uns über 23 Patenschaften in den verschiedenen Kategorien freuen: Vorwiegend waren es Bronzene Patenschaften im Wert zwischen 25 bis 200 Euro, eine Silberne Patenschaften für 750 Euro, zwei Goldene Patenschaften für je 2.000 Euro. Besonders sind zwei Wahlpatenschaften von je 5.000 Euro. Insgesamt konnten so mehr als 17.000 Euro für die Produktion neuer Braille- und Hörbücher verwendet werden.

Mittelakquise

Wichtige Instrumente um Spendengelder zu erlangen, waren der breite Versand der Info-CD „Radio dzb lesen“, die „Weihnachts-CD“ und Einnahmen durch Verkaufsartikel des Fördervereins.

Vielen Dank an die Spenderinnen und Spender

Im letzten Jahr konnte der Förderverein viele Kosten und Projekte im dzb lesen mitfinanzieren, die den Betrieb des Zentrums ermöglichen.

  • Kauf von 144.000 CD-Rohlingen für die Herstellung von Hörbüchern
  • Kauf von 168.000 Blatt Endlospapier zur Herstellung von Braillebüchern und -Zeitschriften
  • Erneuerung der Schallschutzausstattung im Hörbuch-Studio
  • Anschaffung von zwei Druckmaschinen für Schwarz- bzw. Großdruckmedien
  • Förderung des Forschungsprojektes Inclusive OCW für Menschen mit Seheinschränkung
  • Förderung des Beratungsmobils „Blickpunkt Auge“
  • Teilfinanzierung von Kosten für einen neuen Internetauftritt des dzb lesen mit Onlineshop

Was wir 2021 schaffen wollen

Spendenschwerpunkte

Wir konzentrieren uns auf drei Bereiche, die wir besonders fördern wollen. Und alle Freunde unseres Engagements können dies unterstützen!

dzb lesen-Bibliothek

Für einen modernen Service in der Braille-, Musik- und Hör-Bibliothek im dzb lesen sind stetig Investitionen notwendig: Neue Medien und Formate müssen hergestellt, Technik muss angeschafft und etwa die Hörbuch-App verbessert werden. Dies wollen wir gezielt unterstützen – auch mit Know-how!

Kinderbücher

Das Angebot an barrierefreier Kinderliteratur liegt uns besonders am Herzen: Wir wollen die Produktion neuer taktiler Titel finanzieren, die Leseförderung für blinde, seh- und lesebehinderte Kinder stärken und möglichst die Preise im Verkauf subventionieren – damit mehr Familien barrierefreie Kinderbücher nutzen können.

Buch- und Notenpatenschaften

Viele wunderbare Bücher und Noten sind noch nicht barrierefrei verfügbar! Durch Patenschaften kann dies geändert werden. Wir machen uns stark für speziell ausgewählte Titel, die im dzb lesen produziert werden und suchen aktiv Unterstützer. Wahlpaten, die mit einer Finanzierung selbstbestimmt Literatur zugänglich machen wollen, sind sehr willkommen!
Infos: www.buch-patenschaft.de 

Marc-Uwe-Kling mit dem übertragenen Braille-Buch "Qualityland"

Bemerkenswerte Buchpatenschaften

Wir bedanken uns im Namen der Leserschaft des dzb lesen ganz herzlich bei allen Buchpatinnen und Buchpaten! Folgende dadurch neu entstandenen Titel und die Namen ihrer Förderer sind besonders bemerkenswert – andere wollen anonym bleiben:

Wir suchen ABC-Paten und ABC-Patinnen!

Buchstaben zum Tasten, Lesen, Ausmalen und Wörter legen: Das kleine ABC-Buch bietet jungen und älteren Leseanfänger*innen einen spielerischen Zugang zu Buchstaben. Pro Seite wird jeweils ein Buchstabe in Brailleschrift und in Großdruck vorgestellt. Durch Sehen, Fühlen, Ausmalen, Bekleben, Heraustrennen und Kombinieren fördert das Buch den kreativen Austausch beider Alphabete und kann den Prozess des Lesenlernens ergänzend begleiten.

Das handliche Buch im Taschenformat ist zum kleinen Preis im Shop des dzb lesen erhältlich. Damit es für nur 6,50 Euro angeboten werden kann, unterstützt der Förderverein das Buch mit einer Kampagne!

Werdet jetzt ABC-Pate oder ABC-Patin! Für jede Patenschaft überreichen wir eine schön gestaltete Urkunde mit dem ABC-Titelbild, die sich auch wunderbar verschenken lässt! Mehr Infos und die Gelegenheit zum Spenden unter:

https://buch-patenschaft.de/abc

„Vollzeichen“ im Mini-Abo für Fans der Brailleschrift

3 Ausgaben des Vollzeichen und ein Produktblatt zum Mini-Abo liegen auf blauem Hintergrund.

Braillelesende können im Jubiläumsjahr der Brailleschrift 3 Ausgaben zum Preis von nur 5 Euro lesen!

Die Zeitschrift erscheint alle zwei Monate und enthält unterhaltsame kurze Texte wie zum Beispiel Gedichte, kleine Geschichten, Rezepte, Rätsel oder Alltagstipps.

Die Zeitschrift ist in Vollschrift (auch mit großem Zeilenabstand) und in Kurzschrift erhältlich. Bestellen könnt ihr das Abo ganz einfach per Telefon unter 0341 7113-120 oder per Mail an info@barrierefreies-lesen.de

Wir freuen uns über eure Rückmeldung! Wie habt ihr die Brailleschrift erlernt und wie hilft euch das Mini-Abo dabei? Schreibt uns gern eine E-Mail an: info@barrierefreies-lesen.de

„Do it!“ für Fortgeschrittene

Ein Musiker sitzt an einem Schlagzeug und spielt. Im Vordergrund ist er zudem durc hdie Linse einer Videokamera zu sehen.

Wer mit unserem „Projekt Do it!“ bereits den Einstieg in ein Instrument gefunden wird, kann sich jetzt schon auf das Frühjahr freuen: Dann gehen die Aufbaukurse für Gitarre, Klavier, Bass, Gesang und Schlagzeug online. Die Aufnahmen mit den im Projekt beteiligten Musiker*innen sind abgeschlossen, nun werden die Videos geschnitten und für die Website aufbereitet. Alle Informationen zum Projekt und den aktuellen Kursvideos unter: www.do-it-musik.de

Unsere Projektkoordinatorinnen, Diana Lorenz und Solveig Oma haben sich mit dem Leipziger Stadtmagazin Kreuzer zum Interview getroffen. Daraus ist ein toller Artikel entstanden, der unter diesem Link nachgelesen werden kann.

Hoch die Tassen! Wir feiern Jubiläum!

Foto einer Gruppe von 12 Menschen und einem Hind vor dem dzb lesen. In der Mitte wird das Jubiläumsplakat mit Luftballons gehalten, rechts im Bild zwei riesige Luftballons in Form einer 20.

Neun Gründungsmitglieder haben am Nikolaustag 2004 den Förderverein unter dem damaligen Namen „Freunde der DZB“ ins Leben gerufen. Seit 2019 haben wir uns – gemeinsam mit dem dzb lesen – umbenannt in „Freunde des barrierefreien Lesens“.

Inzwischen unterstützen wir seit zwei Jahrzehnten das dzb lesen bei der Bereitstellung von barrierefreien Medien für blinde, seh- und lesebehinderte Menschen. Gemeinsam haben wir in den letzten 20 Jahren jede Menge bewegt: Leseförderprojekte, Kinderbuch-Kampagnen, Kongresse (wie Braille 21 und das Louis-Braille-Festival 2019 in Leipzig), die Lesekisten für Schulen und ganz frisch natürlich: unser Musikprojekt „Do it!“.

Jedes Jahr stellen wir für die Nutzerinnen und Nutzer der Bibliothek die Info-CD „Radio dzb lesen“ und die Weihnachts-CD zusammen. Wir verantworten die Buchpatenschaften und bieten Führungen durch das dzb lesen an und – was uns ganz besonders am Herzen liegt – wir bieten Kurse für Brailleschrift und Braillenoten für blinde und sehende Menschen an, in Präsenz oder auch online.

All das könnten wir ohne unsere ehrenamtlichen Unterstützerinnen und Unterstützer nicht leisten und ohne die gute Zusammenarbeit zwischen Förderverein und dzb lesen wären viele Projekte schlicht nicht umsetzbar.

2022 wurden wir für unsere Vereinsarbeit vom Bundesverband der Bibliotheksfreundeskreise ausgezeichnet und zum „Freundeskreis des Jahres“ gewählt.

Kernaufgabe unserer Arbeit als gemeinnütziger Förderverein ist das Sammeln von Spendengeldern. Die treue Unterstützung die wir und das dzb lesen von unseren Spenderinnen und Spendern, den Buchpatinnen und Buchpaten erfahren, motiviert uns täglich neu! Dieses Jubiläum ist auch ein Anlass, Ihnen allen für die letzten 20 Jahre ganz herzlich DANKE zu sagen!

Apropos! Wenn Sie jetzt noch ein schönes Weihnachtsgeschenk suchen… wir hätten da viele Ideen: eine schöne, mit Braille bestickte Tasche, ein Kaffeebecher mit Braille oder eine Buchpatenschaft? Stöbern Sie doch wieder einmal in unserem „Braille-Fanshop“: https://barrierefreies-lesen.de/ihr-engagement/fanartikel/ oder in den aktuellen Titeln für eine Buch- oder eine Notenpatenschaft: https://buch-patenschaft.de/

Auf dem Gruppenbild sind der Vereinsvorstand sowie einige unserer Mitglieder zu sehen, v.l.n.r: Erol Sakinc, Thomas Schreiter, Dr. Kerstin Küchler, Anja Lehmann, Christiane Knorre, Prof. Dr. Thomas Kahlisch, Christiane Felsmann, Evelin Rissel, Steffi Böttger, Susanne Siems, Hans Günther Funke und Silke Hegemann

Wir trauern um Dr. Werner Uhlig

Eine schwarz-weiß gemusterte Trauerkarte in Schwarzdruck und Braille vor schwarzem Hintergrund mit einem goldenen Gingkoblatt rechts daneben. Auf der Karte steht der Text "In stiller Anteilnahme"

Wir trauern um Werner Uhlig. Er starb am 30. November 2024 im Alter von 92 Jahren.

In den 90er und 2000er Jahren konnte man ihm oft im dzb lesen begegnen. Da unterrichtete er Späterblindete im Braillelesen. Ihm, dem die Brailleschrift seit frühester Kindheit ein enger Wegbegleiter war, lag es am Herzen, anderen blinden Menschen durch die Kenntnis der Blindenschrift neue Freiräume zu schaffen. […]

Neben seiner Tätigkeit als Hochschuldozent war er immer in der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe aktiv, leitete als Vorsitzender einige Jahre die Bezirksorganisation Leipzig des Blinden- und Sehschwache-Verbandes der DDR. Durch seine offene, geradlinige und herzliche Art gewann er immer wieder Mitstreiter für seine vielen Ideen. Eines seiner großen Herzensprojekte war der Leipziger Blindenpark. Seinem Engagement ist die Gründung 1987 im Rosenthal zu verdanken. Nach der Wende im Ruhestand widmete er sich intensiv der Geschichtsschreibung zu… wohl wissend, dass verloren ist, was man nicht schriftlich festhält. Der Deutschen Zentralbücherei für Blinde, heute dzb lesen, war er immer eng verbunden. Ideell und finanziell unterstützte er das Anliegen des Hauses, Literatur für blinde und sehbehinderte Menschen barrierefrei zur Verfügung zu stellen, aktiv mit seiner Mitgliedschaft im Förderverein. Mit zahlreichen Beiträgen zur Geschichte der blinden und sehbehinderten Menschen in Sachsen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, trug er maßgeblich dazu bei, dass das Leben blinder und sehbehinderter Menschen in der DDR nicht in Vergessenheit versinkt.

Ein reiches, ein erfülltes Leben ist für ihn zu Ende gegangen und es werden sich viele Menschen, auch beim Lesen seiner Beiträge, an ihn erinnern.

Wir werden ihn vermissen und in seinem Sinne weiterdenken.

Susanne Siems