Buchpatenschaften

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Auswahl verschiedener Produkte der DZB

Helfen Sie mit dem Kauf unserer taktilen Fanartikel wichtige Projekte der DZB zu fördern. Der gesamte Erlös aus dem Verkauf der Fanartikel fließt in neue und wichtige Projekte ihrer DZB. Liebevoll gestaltete Motive mit bestickter Braille-Schrift auf Baumwolle, hochwertiges Kahla-Porzellan mit Braille-Touch und viele andere liebenswürdige Artikel wurden produziert, um Sie und ihre Freunde zu beglücken und die DZB zu unterstützten.

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Louis Braille Festivals 2019

Logo des Festivals

Nur noch wenige Wochen sind es bis zum Louis Braille Festival in Leipzig. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die DZB, neben dem DBSV Berlin, lädt anlässlich des 125. Geburtstages nach Leipzig ein und wir, die Freunde der DZB e. V., unterstützen die Vorbereitungen des Festivals tatkräftig. Für die Festivalbesucher wird es ein buntes Bühnen- und Mitmachprogramm in der Kongresshalle am Leipziger Zoo und im Zoo Leipzig selbst geben und alle Leipziger sind zur großen „Inklusions-Show“ unter dem Motto „Einmal mit allen, bitte“ auf den Wilhelm-Leuschner-Platz eingeladen. In diesem Sinne kommt und seid #einTeil!

Da kann ja jede*r kommen!

Genauso ist es! Am 6. Juli, ab 14 Uhr stellen Vereine und Initiativen auf dem „Basar der unbegrenzten Chancen“ ihre Arbeit vor und halten sich für Gespräche bereit, denn:  Inklusion ist immer noch ein Randthema, welches diese Veranstaltung versucht, ein wenig mehr in den gesellschaftlichen Fokus zu rücken. Ab 18 Uhr beginnt eine von Christian Meyer und  Florian Eib moderierte bunte Bühnenshow mit Livemusik, Talk, Tanz und viel Humor. Eine musikalische Praline wird am Abend mit DOTA präsentiert. Die Berliner Musikerin und Produzentin ist auch als die Kleingeldprinzessin bekannt.  Zuvor betritt Raul Midón die Showbühne. Der blinde Singer-Songwriter aus New York ist bekannt für seine einzigartige Gitarrenspielweise und seine extravaganten A-cappella-Elemente. Nun fehlt nur noch ihr! Und alle Freunde. Alle sind herzlich eingeladen, unsere Veranstaltung im Rahmen des Louis Braille Festivals 2019 mitzuerleben. Wir feiern, weil du #einTeil des Ganzen bist!

Immer aktuell Informationen zum Louis Braille Festival finden Sie im Blog der DZB und auf der Internetseite des DBSV Berlin

Nachgesang: Mendelssohn Braille Bartholdy

Am 24.10.2018 veranstalteten wir gemeinsam mit dem Leipziger Lions Club „Felix Mendelssohn Bartholdy“ ein Benefizkonzert in der Alten Handelsbörse. Der Abend lässt sich am besten mit drei Worten beschreiben: Toll, toll, toll.

Aber warum war der Abend denn so toll? Das hatte genau drei Gründe.

Die Musik: Gerlinde Sämann und ihr Pianist Bernd Jung haben für dieses Konzert einen wunderbaren Liederabend zusammengestellt und den ehrwürdigen Raum der Alten Handelsbörse mit ihrer Musik beseelt. Gerlinde Sämanns Sopran-Stimme sang verschiedene Lieder von Felix Mendelssohn-Bartholdy sowie von Weggefährten (so zum Beispiel von seiner Schwester Fanny Hensel) oder von Vorbildern (z.B. von Johann Sebastian Bach). Jedes Lied war eine große Freude für die Ohren, dabei zeigte uns Frau Sämann mit ihrer Stimme und Bernd Jung Am Blüthner-Flügel die Vielseitigkeit und Schönheit der gesungenen und gespielten Lieder der unterschiedlichen Komponisten.

Das Publikum: Wir waren hoch erfreut, dass im Vorverkauf zu diesem Konzert bereits 100 Tickets gekauft oder reserviert wurden. Durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit konnten wir noch einmal knapp 50 Musikinteressierte an der Abendkasse begrüßen. Alle zahlten denselben Preis von 25 € und halfen somit den dritten Grund für einen gelungenen Abend zu erreichen.

Das Ziel: Mit diesem Benefizkonzert wollten wir die Übertragung von Musiknoten in Braillenoten fördern, um blinden und sehbehinderten Musikern den Zugang zu Noten werken zu ermöglichen. Konkret wollten wir an diesem Abend 5.000 € einwerben, um damit die weltlichen Chorwerke von Felix Mendelssohn-Bartholdy in Braillenoten zu übertragen. Grundstein hierfür waren die Eintrittseinnahmen, jedoch reichte dies nicht aus. Und hier müssen und wollen wir ein großes Lob an den Lions Club aussprechen. Die fehlenden Gelder hat er draufgelegt und uns am Ende des Abends einen Check über 5.000 € überreicht.

Wir sind begeistert von so viel guter Musik, von einem solch tollen Publikum und natürlich auch von einem so engagierten Partner. In den nächsten Tagen und Wochen werden wir uns nun intensiv mit der Übertragung der Chorwerke von Mendelssohn-Bartholdy befassen.

Nach einer so gelungenen Veranstaltung stellt sich natürlich die Frage: Wird es eine Fortsetzung geben? Wir arbeiten dran!

Mendelssohn Braille Bartholdy

Sie personifiziert die Leichtigkeit des Seins. Ihre Füße berühren nur sacht den Boden. In ihrem langen, sommerlichen Kleid erscheint sie wie eine Elfe, die gleich davonschwebt. Ihre Stimme klingt angenehm hell und warm. Und schon jetzt bedauere ich, dass ich sie am Abend nicht singen hören kann.

Wir treffen uns einige Stunden vor dem Eröffnungskonzert des Bachfestes, das in der Thomaskirche stattfindet und wo Gerlinde Sämann Werke von Johann Hermann Schein singen wird. Auf dem Weg zu einem kleinen Café in der Nikolaistraße erzählt sie mir, dass ihr Leipzig sehr gut gefällt und sie mit ihrer Freundin auch schon im Clara-Park war. Lampenfieber vor dem Konzert heute Abend? Nein, das habe sie nicht. Die Proben sind alle gut verlaufen. Sie sei guter Dinge.

Bach, Mendelssohn-Bartholdy, Mozart und Brahms singt Gerlinde Sämann sehr gern. Aber ein absolutes Lieblingsstück? Sie überlegt. Nein, das hat sie nicht. Dafür war die Matthäus- Passion, die sie als 11-jähriges Mädchen das erste Mal hörte, ein unglaublich emotionales Erlebnis für sie, das sie nie vergessen wird. Sie empfand die Passion wie eine Offenbarung, weil das, was sie fühlte, in der Musik aufging. Ganz sicher hatte dieses Erlebnis auch Auswirkungen auf ihre musikalische Laufbahn. Doch diese, das betont die Sängerin, war so nicht geplant. Es hat sich einfach alles so ergeben.

„Ich glaube, ich bin schon mit Musik geboren …“

Gerlinde Sämann wird 1969 in Nürnberg geboren. Musik spielt in ihrem Elternhaus weniger eine Rolle. Viel mehr Einfluss auf den musikalischen Werdegang des Mädchens haben die Musiklehrer an ihrer Schule. Sie lernt Flöte und Klavier. „Ich glaube, ich bin schon mit Musik geboren, die Musik war schon immer da. Ich habe alles, was ich gehört habe, was musikalisch war, in mich aufgesaugt“, sagte die Sängerin einmal einem Journalisten. Sie schafft es auf das Richard-Strauß-Konservatorium in München, studiert zunächst Klavier und später Gesang.

Seitdem tritt die Sopranistin solistisch mit den verschiedensten Ensembles auf, wie beispielsweise dem Balthasar-Neumann-Chor, dem Dresdner Kammerchor, dem Dresdner Kreuzchor, Cantus Cölln u.a. Sie wirkt bei vielen Festivals mit und arbeitet mit bekannten Dirigenten wie Joshua Rifkin, Howard Arman, Ton Koopman und Hans-Christoph Rademann zusammen. Mit letzterem und dem Dresdner Kammerchor hat sie die gesamten Werke von Heinrich Schütz eingespielt. Für diese übrigens, habe ich erfahren, hat sich Gerlinde Sämann die Braillenoten aus der DZB kommen lassen.

Braillenoten sind unverzichtbar

„Ich bin unglaublich froh, dass es den Notenübertragungsdienst DaCapo in der DZB gibt“, beginnt die Sopranistin ihre Lobesrede. „Ich kenne Herrn Purtov. Wir kennen uns schon eine Weile. Ich bin natürlich immer spät dran. Und er ist total nett und versucht mir entgegenzukommen. Er ist unglaublich kulant und gewissenhaft. Die Noten sind total sauber. Es ist einfach toll, dass es diesen Service gibt!“

In Augsburg, wo sie mit ihrer Tochter lebt, „bastelt“ sie sich am Computer ihre eigene Variante, so dass sie den Teil, den sie singt, flüssiger lesen kann. Bei ihren Auftritten liegen die Noten entweder auf einem Pult oder sie hält sie in der Hand und liest mit der rechten Hand. Gerlinde Sämann schmunzelt, als ich sie frage, ob sie auch nach Gehör singt: „Es ist zu ungenau. Notenlängen kann man nicht gut hören. Man stellt sich vor, es ist eine halbe Note, aber in Wirklichkeit ist es eine punktierte Viertelnote mit einer Achtelpause. Dann hält man den Ton zu lang. Man muss die Pause aber exakt mitsingen. Das geht nur mit Noten.“

Für Gerlinde Sämann ist die Musik eine Brücke, über die sie ihre Außenwelt wahrnimmt. Sie verinnerlicht sie voll und ganz und schöpft daraus ihre Energie. So spürt sie die Atem- und Körperbewegungen des Dirigenten und kann dadurch exakt auf den Einsatz des Dirigenten reagieren, obwohl sie ihn nicht sieht. Das funktioniert natürlich nicht bei jedem. „Es gibt Dirigenten, die dirigieren nur fürs Auge, da überträgt sich nichts. In solchen Fällen muss ich den Kollegen neben mir bitten, mit einzuatmen.“

Mit „Vocame“ und Liedern aus dem Mittelalter unterwegs

Im Laufe der Zeit hat Gerlinde Sämann ein beachtliches Repertoire aufgestellt, das von Alter Musik über Barock und Romantik bis zur Neuen Musik reicht. „Ich singe alles gern, was singbar ist. Es gibt eine Form von neuer Musik, die so im Kopf komponiert ist, die wirklich als nicht singbar erscheint. Und selbst da findet man einen Weg, das singbar zu machen. Ich lasse mich auf das ein, was ich habe. Auch aus langweiligen Stücken kann man etwas machen.“ Die Sängerin lächelt: „Das ist wie mit Hörbüchern. Es gibt so gute Sprecher, die können das Telefonbuch vorlesen und das ist dann irgendwie interessant.“

Seit 2009 gehört Gerlinde Sämann dem Vokalensemble „Vocame“ an. Gemeinsam mit drei Sängerinnen aus dem Bereich der Alten Musik singt sie Lieder aus dem Mittelalter, u.a. von Hildegard von Bingen, und byzantinische Musik. Begeistert erzählt die Künstlerin, dass das Ensemble etwas ganz Besonderes ist und die Sängerinnen einen sehr speziellen Klang entwickelt haben.

Auf das Konzert im Herbst in der Alten Handelsbörse freut sie sich schon. Mendelssohn-Bartholdy ist einer ihrer großen Komponisten. Die Sängerin verspricht ein interessantes Solo-Programm, in dem sie – begleitet vom Klavier – nicht nur Lieder von Mendelssohn, sondern auch anderen ihm nahe stehenden Komponistinnen und Komponisten aufführen wird.

Eine zweite Chance für mich, Gerlinde Sämann singen zu hören.

Infos zum Benefizkonzert:

24.10.2018 / 18.30 Uhr / Alte Handelsbörse

Mendelssohn Braille Bartholdy

Benefizkonzert für blinde Musiker

Programm: Bist du bei mir: Lieder mit und ohne Worte aus Mendelssohns Herzen

Gesang:  Gerlinde Sämann

Klavier:  Bernd Jung

18.30 Uhr: Empfang und Einführung

19.30 Uhr: Konzertbeginn

Tickets: 25 EUR

Telefon: 0341 7113146

Online: https://de.xing-events.com/SVAJAPO.html

Restkarten an der Abendkasse

1. Platz beim Teilhabepreis der Stadt Leipzig

Der Förderverein „Freunde der DZB e. V.“  gehört zu den Gewinnern des ersten Teilhabepreises der Stadt Leipzig. Gemeinsam mit der Universität Leipzig (Förderpädagogisches Institut) riefen die Freunde das Projekt „Entwicklung eines taktilen Kinderbuches von und für blinde, sehbehinderte und sehende Kinder aus Leipzig und Addis Abeba“ ins Leben. Den Preis erhielten sie nun beim Tag der Begegnung für Menschen mit und ohne Behinderung im Rathaus der Stadt Leipzig.

In dem Gemeinschaftsprojekt gestalteten blinde und sehende Schüler der German Church School in Addis Abeba und Kinder der Filatow-Schule und der Heinrich-Mann-Schule in Leipzig ein taktiles Kinderbuch über ihre Heimatstädte. Das Projekt läuft bereits seit dem Jahr 2017, erste Prototypen des Buches wurden bereits in Leipzig und Addis Abeba entwickelt. Zur Zeit arbeiten die Grafikerin Antje Mönnig sowie Prof. Dr. Jana Zehle vom Förderpädagogischen Institut der Universität Leipzig an einem Buchkonzept, welches die einzelnen Geschichten und Bilder aus Aiddis Abeba und Leipzig zusammenführt.

Den zweiten Platz des Teilhabepreises belegte das Inklusive Nachbarschaftszentrum, den dritten Platz die Redaktion von Radio Blau. Den Teilhabepreis erhalten Menschen, deren Aktivitäten die Teilhabe und Inklusion in Leipzig besonders fördern. Er ist mit 5000 Euro (1. Platz), 3000 Euro (2. Platz) und 2000 Euro (3. Platz) dotiert.